Feste feiern 1.0
Die Woche war ganz schön viel los.
1. Fest
Der Montag fing schonmal gut an. Dieser war ein Sikukuu (Feiertag), jedoch wusste ich nicht, ob ich arbeiten gehen sollte oder nicht, da im Raum
stand, dass die Schwestern alle in die Kirche gehen. Eine Schwester bot mir dann an im Krankenhaus anzurufen, dass ich heute nicht käme und so machte ich mich dann mit Anne fertig für die Kirche. Das war auch mal eine schöne Gelegenheit unser Kirchenkleid außerhalb von sonntags anzuziehen. Gegen 10 Uhr fuhren wir dann los zur Kirche mit den Kindern. Auf dem Vorplatz war dann auch schon viel los. Alle Schwestern und Brüder standen in einer Reihe vor der Kirche. Als wir reingingen war schon jeder gute Platz belegt und wir mussten leider hinter dem Altar sitzen, von wo aus wir dann nichts gesehen haben, außer ein paar Rücken und die vorbeilaufenden Brüder und Schwestern. Zu erst marschierten dann die Leute ein, die sich vor der Kirche aufgestellt haben. Die Messe war bestimmt für die Menschen, die dem Orden neu beigetreten sind. Daher lief es nicht wie ein normaler Gottesdienst ab, sondern die Schwestern wurden vorgestellt und mussten dann ihr Gelübte abgeben. Zwischenzeitlich war es den Dadas und den Kindern so langweilig, dass einige davon auf den Bänken einschliefen oder die Händen in den Kopf stützten. Als wir kurz davor waren in einen Tiefschlaf zu fallen, erheitete uns ein Kind mit einem lauten Furz. Mitten in einem ungünstigen Moment, als alles still war, ertönte ein lautes Geräusch. Ich musste mich so dermaßen zusammen reißen, dass ich beinahe geplatz wäre. Das ist nämlich das schlimmste für einen Lachanfall, man möchte herzhaft lachen, aber man darf einfach nicht. Mir sind dann trotzdem die Tränen gelaufen und ich musste mich richtig zurück halten. Am Ende hat die Kirche dann 4,5 Stunden gedauert. Es war ein herrliches Gefühl wieder frische Luft atmen zu können. Vor der Kirche trafen sich dann alle und es wurde noch viel geredet. Da wir schon halb 3 hatten meldete sich auch mein Magen. Zusammen gingen wir dann in einen Saal nahe der Kirche. Dieser war sehr modern ausgestattet, mit gefließtem Boden und sogar Blinklichtern an der Wand. Vorne saß dann der Bischof mit einigen anderen Leuten und wir saßen im Raum verteilt. Dann gab es Essen. Mir wurde eine wiklich riesige Portion Reis auf den Teller geschaufelt, dass ich Mühe hatte diese zu essen. Aber ich habe es geschafft und Sr. Teresia, die zusammen mit mir im Krankenhaus arbeitet, war sehr stolz darauf und hat sich darüber sehr gefreut. Dann trat vorne auf der Bühne, auf der der Bischof am Tisch saß, eine Art Boy-group auf, die getanzt hat. Dann stellten sich die Leute in einer Reihe auf und es wurden Geschenke an die Schwestern verteilt, die in den Orden eingetreten sind. Zuletzt wurde noch gebetet und dann war die Veranstaltung zu Ende. Draußen vor dem Saal trafen wir uns alle nochmal und es wurde wieder viel miteinander geredet. Eine Schwester zeigte uns noch die Kirche, in der sie immer betet. Da es bald dunkel wurde, machten wir uns ab nach Hause, wo auch schon das nächste Essen auf uns wartete. Ich war immer noch so satt, dass ich keinen Hunger hatte. Als das geschafft war, waren wir auch sehr geschafft und fielen einfach nur in unsere Betten. Es war ein anstrengender, aber auch sehr interessanter und schöner Tag. Leider kaum beschreibbar.
2. Fest
Dies fande gestern (Samstag) statt. Wir wundertet uns schon, als wir zum Abendessen gingen, warum der Essensraum der Kinder so ungewöhnlich aufgebaut wurde. Erst später erfuhren wir, dass dort heute eine Hochzeit gefeiert wird. Nach unserem Essen gingen wir dahin. Das Brautpaar kam mit dem Auto an und es wurde herzlich von den Schwestern und den Kindern mit Gesang, Tänzen und Blumen empfangen. Zuerst standen wir dort leider wie Zuschauer, da uns auch keiner hereingebeten hat. Später bat uns aber die Schwester, dass wir uns Stühle holen sollten und uns dazu setzten. Da wir schon gegessen hatten, saßen wir dort erstmal etwas planlos, da wir auch nicht wussten, was als nächstes kommt. Eine Schwester bot uns dann Pombe an, eine Art Fruchtsaft mit schon mehr als ein bisschen Schnaps dadrin. Es schmeckte aber sehr gut und die Kinder holten uns dann später noch ein zweites Glas. Eine Dada hatte dann aber etwas mehr getrunken, die dann auf die Musik, die dort lief, extrem anfing zu tanzen. Auch der Wächter machte kurze Zeit später mit und setzte sich dann auch an die Trommel. Es war ein sehr schönes und auch lockeres Fest. Leider kannten wir das Brautpaar nicht ;-).
So gegen 23 Uhr gingen wir dann in unser Zimmer, was für unsere Verhältnisse extrem spät ist, denn eig. gehen wir jeden Tag so gegen 21 Uhr ins Bett. Wir waren so geschafft von dem Tag und den ganzen vielen Eindrücken, dass wir, als wir im Bett lagen, sofort einschliefen.